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Theriak

Die Himmelsarznei

Eine sehr florierende Zunft ist jedoch fast in Vergessenheit geraten – die Apotheker. Venedigs „Speziere di Medicina“ waren weltberühmt und ließen sich ihre Produkte in Gold aufwiegen, ihr größter Exportschlager war die Himmelsarznei – Theriaca Coelestis.

Theriak ist heute in Vergessenheit geraten, war jedoch über zwei Jahrtausende das Mittel der Wahl, vergleichbar mit dem heutigen Aspirin. Egal, ob Pest, Vergiftung, Kopfschmerz oder Wundbrand – Theriak versprach Linderung und Heilung.

Ein erstes Theriak-Rezept

Ein erstes Theriak-Rezept findet sich auf der Insel Kos, eingemeisselt in einem Asklepiaion, es sollte gegen Schlangenbisse helfen und beinhaltet Fenchel, Kümmel und Anis. Der Arzt Nikandros von Kolophon erwähnte diese Arznei erstmals im Jahre 170 v. Chr.

Ursprung im alten Griechenland

Große Bekanntheit und Verbreitung erhielt Theriak im 1. Jh. v. Chr. unter König Mithridates von Pontos. Dieser fürchtete nichts mehr als seine Vergiftung (möglicherweise auch deshalb, weil er seinen Vorgänger vergiftet hatte) und ließ seinen Leibarzt ein Antidot entwickeln. Dieser erweiterte das Theriakrezept auf 74 Ingredienzien, darunter auch das Fleisch von giftigen Vipern. Angeblich testete Mithridates das neue Medikament an zum Tode Verurteilten. Diese mussten sich von Giftschlangen beißen lassen, überlebten aber dank des Theriaktrunkes.

 
Quelle: Theriak Herstellung